16 D F B - A R E N A 0 6 | 2 0 2 1 D A S T E A M 2_Die Bundestrai- nerin mit Sjoeke Nüsken, eine der jungen Spielerin- nen im deutschen Aufgebot. 2 der, wie sie ist. Es nutzt nichts, zu jammern. Sie ist unsere Kapitänin, wir suchen immer wieder den Kon- takt zu ihr und sie sucht auch den Kontakt zu uns. Es wird immer mal wieder die Möglichkeit geben, dass sie bei uns ist. Es gilt jetzt, dass sie ihre Reha so gut bestreitet, dass sie gesund zurückkommt und dann wieder Top-Leistungen bringen kann. Dass uns eine gesunde Alex Popp sehr viel geben kann, das wissen wir. Wir warten und freuen uns auf sie. Wie weit ist Giulia Gwinn, die schon lange verletzt fehlt? Giuli ist superweit. Sie ist klasse drauf, wir haben aber in Absprache mit Jens Scheuer, ihrem Trainer beim FC Bayern München, und Giuli selbst beschlossen, dass sie jetzt noch nicht nominiert wird – es war zwi- schenzeitlich kurz ein Thema, aber sie soll jetzt noch ihre Spielzeit im Verein erhöhen und dann hoffen wir alle, dass sie im Oktober wieder dabei sein kann. Wir wollten noch keinen Druck ausüben, sondern eher den Druck von der Spielerin nehmen. Wir wissen, was Giuli leisten kann, aber sie hat jetzt fast ein Jahr nicht gespielt – das bedeutet ja auch etwas. Haben sich in den zurückliegenden Monaten neue Spielerinnen herauskristallisiert, die Führungsrol- len übernehmen? Das hat ganz viel mit sportlicher Entwicklung zu tun. Ich glaube, dass eine Sara Däbritz noch mehr Ver- antwortung übernimmt, weil sich einfach auch vie- les in ihrem eigenen Leben verändert hat. Sie hat eine neue Herausforderung angenommen, hat ein herausragendes Standing in Paris, das bringt sie auch ein. Das machen andere Spielerinnen auch. Von den jungen Spielerinnen hat sich zum Beispiel Klara Bühl viel vorgenommen – nicht nur sportlich, sondern auch persönlich. Merle Frohms ist eine ganz wich- tige Inputgeberin fürs Coaching. Aber hier gibt es auch noch Potenziale: Eine Lena Oberdorf kann noch viel mehr das Heft in die Hand nehmen, auch eine Marina Hegering, die nicht nur durch ihre Art, Fuß- ball zu spielen, auf dem Platz vorneweg marschie- ren soll, sondern eben auch verbal, gerade wenn es einmal nicht so läuft, steuern muss. Daran arbeiten wir. Wir haben sieben, acht Spielerinnen, die das können, und geben ihnen die Chance, in diese Rolle hineinzuwachsen. Wir sind froh über jede, die Ver- antwortung übernehmen will. Befürworten Sie eher flache Hierarchien? Wie schon gesagt: Wir haben bewusst mehrere Spie- lerinnen eingebunden, den Mannschaftsrat unter- schiedlich zusammengesetzt, sind in das Thema Per- sönlichkeitsentwicklung eingestiegen – unabhängig davon, wie alt die Spielerin ist oder wie lange sie schon dabei ist. Natürlich ist das auch ein Thema auf dem Platz, aber da brauchen wir eine gemeinsame Stra- tegie. Die Spielerinnen müssen sich auch so gut ken- nen, dass das nicht zu Diskussionen auf dem Platz führt – aber da bin ich mir sicher, dass wir auf einem sehr guten Weg sind, und deshalb haben wir nicht die eine, sondern zahlreiche Spielerinnen, die diese Führungsaufgaben übernehmen. Sie nehmen auch die jungen Spielerinnen ein Stück weit an die Hand,