12 D F B - A R E N A 0 5 | 2 0 2 1 D A S T E A M jungen Spielerinnen hat sich zum Beispiel Klara Bühl viel vorgenommen – nicht nur sportlich, sondern auch persönlich. Merle Frohms ist eine ganz wich- tige Inputgeberin fürs Coaching. Aber hier gibt es auch noch Potenziale: Eine Lena Oberdorf kann noch viel mehr das Heft in die Hand nehmen, auch eine Marina Hegering, die nicht nur durch ihre Art, Fuß- ball zu spielen, auf dem Platz vorneweg marschie- ren soll, sondern eben auch verbal, gerade wenn es einmal nicht so läuft, steuern muss. Daran arbeiten wir. Wir haben sieben, acht Spielerinnen, die das können, und geben ihnen die Chance, in diese Rolle hineinzuwachsen. Wir sind froh über jede, die Ver- antwortung übernehmen will. Welche Vorgaben, um sich auf die EM vorzuberei- ten, haben die Spielerinnen, auch wenn sie nicht bei der Nationalmannschaft sind, von Ihnen bekommen? Wir haben aus dem Team heraus das Wording kreiert: „Nationalspielerin bin ich immer“, und das gilt nicht nur auf dem Fußballplatz, das gilt in allen Lebensbe- reichen! So gehen unsere Spielerinnen das auch an. Das heißt: Vorbild zu sein, bei jeder Trainingseinheit im Kopf zu haben, dass große Aufgaben anstehen, im Verein und im Nationalteam. Ernährung, Schlaf, Prä- vention, Reha-Maßnahmen, Umgang mit Verletzun- gen und Eigenverantwortung, das sind dieses Jahr noch einmal ganz große Themen bei uns, damit wir mit dem bestmöglichen Gefühl in eine EM gehen können. Kann die besondere Vorbereitung in Form der Qualifikation auch ein Vorteil sein? Das wird sich erweisen. Wir haben zum Auftakt der Qualifikation Gegnerinnen vor uns, die wir besiegen wollen und auch müssen – und dennoch sind diese Spiele keine Selbstläufer. Wir müssen geduldig blei- ben, präzise und mit Tempo spielen, hartnäckig sein und effizienter im Torabschluss – da hatten wir zuletzt ein paar Defizite. In der Trainingsarbeit wird hier auch der Fokus liegen. Wir wissen, dass wir uns in sehr engen Räumen gut bewegen müssen, eine gute Qua- lität in unserem Pass- und Positionsspiel brauchen. Und auch viel Bewegung ohne Ball. AUFZEICHNUNG Felix Bauseler FOTOS (1, 3) Getty Images/Maja Hitij, (2) imago/foto2press 3 3_Dzsenifer Marozsán ist erstmals aus den USA zum Nationalteam angereist. hoffen wir alle, dass sie im Oktober wieder dabei sein kann. Wir wollten noch keinen Druck ausüben, son- dern eher den Druck von der Spielerin nehmen. Wir wissen, was Giuli leisten kann, aber sie hat jetzt fast ein Jahr nicht gespielt – das bedeutet ja auch etwas. Haben sich in den zurückliegenden Monaten neue Spielerinnen herauskristallisiert, die Führungsrol- len übernehmen? Das hat ganz viel mit sportlicher Entwicklung zu tun. Ich glaube, dass eine Sara Däbritz noch mehr Ver- antwortung übernimmt, weil sich einfach auch vie- les in ihrem eigenen Leben verändert hat. Sie hat eine neue Herausforderung angenommen, hat ein herausragendes Standing in Paris, das bringt sie auch ein. Das machen andere Spielerinnen auch. Von den