10 S P I E L E B E S T R I T T K N A A K B I S L A N G F Ü R D I E F R A U E N - N AT I O - N A L M A N N S C H A F T 22 D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 9 D A S T E A M ßig eingerichtet. Laptop, Telefon, Pflanzen, dazu ein paar kluge Sätze an den Wänden. Die Bäume vor ihrem Fenster verlieren langsam die Blätter, der Herbst kommt. Knaak ist oft nur von dienstags bis donnerstags hier. An den anderen beiden Tagen arbeitet sie meist im Homeoffice, wenn ihr Lehrplan es zulässt. „Ich habe sehr verständnisvolle Kollegen und einen super Chef. Nur so bekomme ich Fußball und Uni vernünftig organisiert.“ Sie braucht beides, die Arbeit an der Uni und den Fußball. Wenn eine Sache fehlt, ist sie nicht glücklich. Knaak nimmt vieles in Kauf, um beides möglich zu machen. Sie hat einen straffen Tagesablauf. Jeder kleine Stau kann zum großen Problem werden. Gegen 7.30 Uhr muss sie ihre Wohnung in Grevenbroich bei Neuss verlassen, in der sie zusammen mit ihrem Freund lebt. Wenn alles gut läuft, ist sie gegen 8.30 Uhr im Büro. Dann folgt das normale Programm – Arbeit am PC, Prüfungen korrigieren, Unterricht vor- bereiten, Seminare oder Vorlesungen halten, Sprech- stunden mit ihren Studenten und Studentinnen. Um spätestens 15.30 Uhr muss sie im Auto sitzen, um rechtzeitig zum Training bei der SGS Essen zu erschei- nen. „Wenn es gut läuft, kann ich noch bei meinen Eltern anhalten und dort einen Kaffee trinken“, sagt sie. Aber viel häufiger tritt die zweite Variante ein: „Wenn viel Verkehr ist, muss ich direkt durchfahren und hoffen, rechtzeitig auf dem Platz zu stehen.“ R U H E V O R D E M S T U R M Im Moment hat sie nicht so einen Stress. An der Uni Köln beginnt das neue Semester erst im Oktober. Knaak kommt das gelegen. Während der vorlesungs- freien Zeit kann sie etwas durchatmen. Knaaks Büro ist nicht im Hauptgebäude der Uni. Den ganz gro- ßen Trubel bekommt sie meist nicht mit. Das Insti- tut, in dem sie arbeitet, ist etwas abseits gelegen. Das Gebäude ist schon etwas älter, kürzlich sind bei einem starken Wind einige Fenster zu Bruch gegan- gen. Knaak sitzt im ersten Stock, im Erdgeschoss sind die Seminarräume, in denen sie die Studenten unterrichtet. In den vergangenen Jahren hat sich hier, so scheint es, nicht viel verändert. Braune, aus- gesessene Holzstühle, eine hohe Decke, große Fens- ter, grell leuchtende Lampen, die den Raum auch in