10 D A S S P I E L D F B - A R E N A 0 5 | 2 0 1 7 S C H A LT E R U M L E G E N Sie hatten gewarnt, gemahnt, die Stärken des Gegners aufgezeigt. Island, das wussten Bundestrainerin Steffi Jones und ihr Team, ist der stärkste Gegner in der WM-Qualifikations- gruppe 5. Alexandra Popp (links) im Zweikampf. „DAS WAR ZU WENIG. WIR MÜSSEN SEHEN, DASS WIR UNS SCHNELL AUS DEM TAL WIEDER HERAUSSPIELEN.“ Schon heute muss der Schalter umgelegt werden. Gegen die Färöer soll eine Reaktion auf das Spiel in Wiesbaden folgen, um die dringend benötigten drei Punkte einzufah- ren. Die Färöer gehen dagegen mit gänzlich anderen Voraussetzungen ins Spiel: Für die WM-Qualifikation hofft man darauf, das Inte- resse am Frauenfußball im Land weiter zu steigern. „Wir wollen zeigen, dass die Frauen in unserem Land Fußball spielen können. Vor allem den jungen Mädchen wollen wir zeigen, dass es Vorbilder gibt, zu denen sie aufschauen können“, sagt Pætur Clement- sen, seit letztem Jahr Technischer Direktor des Fußballverbands. Die Partie sei „eine wichtige Lernerfahrung für die Zukunft, denn wir haben große Ziele“. Die hat auch das deutsche Team, das nach mehr als einem Jahr verletzungsbedingter Pause wieder auf Melanie Leupolz bauen kann. Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg, die aufgrund einer Knieverletzung die EM in den Niederlanden verpasst hatte, ist eben- falls wieder im Kader. Spielführerin Dzseni- fer Marozsán, in Wiesbaden auf der Tribüne zum Zuschauen verdammt, fehlt mit einem Jochbeinbruch, Pauline Bremer fällt mit einem Schien- und Wadenbeinbruch aus, Sara Däbritz aufgrund einer Sprunggelenks- verletzung. Trotz der Ausfälle ist die Vorgabe klar: drei Punkte und eine Reaktion auf den Auftritt in Wiesbaden. T E X T Annette Seitz Robust, zweikampf- und laufstark, ziel- strebig und mit unbändiger Willens- kraft ausgestattet. „Wir werden alles abrufen müssen“, hatte Steffi Jones vor dem Duell am vergangenen Freitag in Wiesbaden gemahnt. Allein, es gelang dem Team um Spielführerin Babett Peter, die die verletzte Kapitänin Dzsenifer Marozsán vertrat, nicht. Mit 2:3 (1:1) musste sich die DFB-Auswahl den Isländerinnen geschlagen geben. Hin- terher war die Selbstkritik groß: „So geht es nicht weiter“, meinte Alexandra Popp und Tabea Kemme bekannte: „Wir stehen uns sel- ber auf den Füßen.“ Bundestrainerin Steffi Jones machte ihrer Enttäuschung dann auch direkt nach dem Schlusspfiff Luft: „Das war zu wenig. Wir müssen sehen, dass wir uns schnell aus dem Tal wieder herausspielen. Den Worten müssen auch mal Taten folgen.“