DFB-ARENA 04-2017

DFB-ARENA 04-2017

OFFIZIELLES MAGAZIN DER DEUTSCHEN FRAUEN-NATIONALMANNSCHAFT
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer
Hannelore Ratzeburg
EDITORIAL
Inhalt
WM-Qualifikation: Auftakt in Bildern

DAS TEAM
Das sind die Aufgebote

ZAHLEN & FAKTEN
Vorschau
Annette Seitz
DAS SPIEL
Die Frauen von der Insel
Rainer Hennies
DER GEGNER
Simone Laudehr zum 100. Mal
Sven Winterschladen
DAS TEAM
Danke, Anja Mittag!
Annette Seitz
DAS TEAM
Teamplayerin Svenja Huth
Sven Winterschladen
DAS TEAM
Macht auf sich aufmerksam: Kathrin Hendrich
Sven Winterschladen
DAS TEAM
Neue Philosophie beim 1. FFC Frankfurt
Sven Winterschladen
ALLIANZ FRAUEN-BUNDESLIGA
Fan-tastic Moment mit der Nationalmannschaft
Jan Hongsermeier
FÜR FANS
Auf einen Blick

WM-QUALIFIKATION
Erfolg durch Basisarbeit
Matthias Gast
LANDESVERBAND
Fußball-ABC

KINDERECKE
Länderspiel-Termine

VORSCHAU & IMPRESSUM

A R E N A D A S S TA D I O N M A G A Z I N D E R D E U T S C H E N F R A U E N - N AT I O N A L M A N N S C H A F T D E U T S C H L A N D G E G E N I S L A N D W I E S B A D E N 20.10.2017 W W W . D F B . D E W W W . D F B . D E W W W . F U S S B A L L . D E W W W . F U S S B A L L . D E 1 E U R O AUF D E M WEG ZUR W M Die DFB-Auswahl will den nächsten Schritt zur Qualiﬁkation für die Weltmeisterschaft 2019 machen 042 0 1 7

E D I T O R I A L L I E B E Z U S C H A U E R I N N E N , L I E B E Z U S C H A U E R , ich begrüße Sie herzlich zu unserem Spiel gegen Island. Heute wol- len wir an den mit zwei Siegen erfolgreichen Auftakt in die Quali- ﬁkation für die WM 2019 in Frankreich anknüpfen. Wir wissen, dass die Aufgabe gegen diese erfahrenen Gegnerinnen nicht einfach werden wird, schließlich haben sich die Isländerinnen einiges vorge- nommen: Erstmals in ihrer Geschichte wollen sie die WM-Qualiﬁ- kation schaffen. Diese Begegnung darf also getrost als ein Schlüssel- spiel auf dem Weg nach Frankreich betrachtet werden. Wir dürfen eine spannende und abwechslungsreiche Begegnung erwarten. Vor dem Anpﬁff stehen zunächst zwei verdiente Nationalspielerinnen im Blickpunkt. Für das Erreichen von 100 Länderspielen zeichnen wir Simone Laudehr aus. Eine beeindruckende Leistung und eine Zahl, die erst 23 Spie- lerinnen vor ihr erreicht haben. Ich freue mich, dass Simone nach langer Verletzungspause wieder dabei ist. Sie ist mit ihrer Erfahrung eine wichtige Führungspersönlichkeit für unser junges Team. Eine Spielerin, die mehr als 13 Jahre lang die Frauen-Nationalmannschaft prägte, hat ihre internationale Laufbahn nach der EM beendet: Wir nehmen das heutige Spiel zum Anlass, um Anja Mittag ofﬁziell aus der National- mannschaft zu verabschieden. Eine beeindruckende Karriere ist nach 158 Länderspielen und 50 Toren vor wenigen Wochen zu Ende gegangen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für ihren Einsatz zu bedanken: Anja, Du warst immer ein Vor- bild auf und neben dem Platz! Ihnen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, wünsche ich ein unterhalt- sames und spannendes Spiel. Ihre Ihre Hannelore Ratzeburg Hannelore Ratzeburg DFB-Vizepräsidentin

6 Der WM-Qualiﬁ- kations-Auftakt in Bildern 5 A R E N A W I E S B A D E N | 2 0 . 1 0 . 2 0 1 7 D A S S P I E L 10 Vorschau D A S T E A M 6 WM-Qualiﬁkation: Auftakt in Bildern 14 Simone Laudehr zum 100. Mal 18 Danke, Anja Mittag! 20 Teamplayerin Svenja Huth 24 Macht auf sich aufmerksam: Kathrin Hendrich D E R G E G N E R 13 Die Frauen von der Insel A L L I A N Z F R A U E N - B U N D E S L I G A 27 Neue Philosophie beim 1. FFC Frankfurt F Ü R F A N S 31 F an-tastic Moment mit der Nationalmannschaft W M - Q U A L I F I K AT I O N 34 Auf einen Blick L A N D E S V E R B A N D 37 Erfolg durch Basisarbeit K I N D E R E C K E 40 Fußball-ABC Z A H L E N & F A K T E N 8 Das sind die Aufgebote 42 Vorschau und Impressum 27 Der neue 1. FFC Frankfurt Das DFB-arena gibt es auch zum Download auf www.dfb.de

6 D A S T E A M D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 16.09.2017 Erstes Heimspiel, erster Auftritt in der WM-Qualiﬁkation, erster Erfolg: Gegen Slowenien gewinnt die DFB-Auswahl in Ingolstadt mit 6:0 (4:0). Damit macht die Mannschaft von Bundestrainerin Stefﬁ Jones den ersten wichtigen Schritt in Richtung Weltmeister- schaft 2019 in Frankreich. Die torreiche Partie eröffnete Svenja Huth schon in der 15. Minute, als sie ihr erstes Länderspieltor für die Frauen-Nationalmannschaft erzielte. Zudem kam Simone Laudehr zu ihrem 100. Länderspieleinsatz und Spielführerin Dzse- nifer Marozsán wurde vom kicker-Sportmagazin zur „Fußballerin des Jahres“ gekürt. Ein rundum gelungener Tag. 1

8 D I E A U F G E B O T E D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 D E U T S C H L A N D T O R 01 A B W E H R 02 07 M I T T E L F E L D Almuth Schult Geb.: 09.02.1991 VfL Wolfsburg Länderspiele: 47 Tore: 0 12 Johanna Elsig Geb.: 01.11.1992 1. FFC Turbine Potsdam Länderspiele: 2 Tore: 0 03 Carolin Simon Geb.: 24.11.1992 SC Freiburg Länderspiele: 7 Tore: 0 14 Laura Benkarth Geb.: 14.10.1992 SC Freiburg Länderspiele: 7 Tore: 0 21 Carina Schlüter Geb.: 08.11.1996 SC Sand Länderspiele: 0 Tore: 0 Kathrin Hendrich Geb.: 06.04.1992 1. FFC Frankfurt Länderspiele: 18 Tore: 2 Anna Blässe Geb.: 27.02.1987 VfL Wolfsburg Länderspiele: 22 Tore: 0 04 20 Leonie Maier Geb.: 29.09.1992 Bayern München Länderspiele: 58 Tore: 8 05 Babett Peter Geb.: 12.05.1988 VfL Wolfsburg Länderspiele: 113 Tore: 7 Joelle Wedemeyer Geb.: 12.08.1996 VfL Wolfsburg Länderspiele: 0 Tore: 0 Simone Laudehr Geb.: 12.07.1986 Bayern München Länderspiele: 101 Tore: 26 10 Lina Magull Geb.: 15.08.1994 SC Freiburg Länderspiele: 15 Tore: 2 13 Melanie Leupolz Geb.: 14.04.1994 Bayern München Länderspiele: 48 Tore: 8 15 Sara Doorsoun Geb.: 17.11.1991 SGS Essen Länderspiele: 10 Tore: 0 06 Linda Dallmann Geb.: 02.09.1994 SGS Essen Länderspiele: 8 Tore: 2 22 Tabea Kemme Geb.: 14.12.1991 1. FFC Turbine Potsdam Länderspiele: 42 Tore: 4 Lea Schüller Geb.: 12.11.1997 SGS Essen Länderspiele: 0 Tore: 0 11 Alexandra Popp Geb.: 06.04.1991 VfL Wolfsburg Länderspiele: 80 Tore: 35 19 Svenja Huth Geb.: 25.01.1991 1. FFC Turbine Potsdam Länderspiele: 30 Tore: 1 23 Hasret Kayikci Geb.: 06.11.1991 SC Freiburg Länderspiele: 6 Tore: 1 16 A N G R I F F 9 T R A I N E R I N Bundestrainerin Stefﬁ Jones D A S S T A D I O N W I E S B A D E N B R I TA - A R E N A 2 0 . 1 0 . 2 0 1 7 S C H I E D S R I C H T E R I N Stephanie Frapart (FRA) A S S I S T E N T I N N E N 1. Manuela Nicolosi (ITA) 2. Solenne Bartnik (FRA) V I E R T E O F F I Z I E L L E Christina Biehl

99 14Spiele .. Huh! I S L A N D T O R Gudbjörg Gunnarsdóttir Sandra Sigurdardóttir Sonný Lára Práinsdóttir Djurgårdens IF Valur Reykjavík Breidablik UBK 18.05.1985 02.10.1986 12.12.1986 A B W E H R Rakel Hönnudóttir Breidablik UBK 31.12.1988 Anna Björk Kristjánsdóttir IF Limhamn Bunkeﬂo 14.10.1989 Sif Atladóttir 15.07.1985 Kristianstads DFF 27.06.1995 Glódís Perla Viggósdóttir FC Rosengård Ingibjörg Sigurdardóttir Breidablik UBK 07.10.1997 14.09.1986 Hallbera Gudný Gísladóttir Djurgårdens IF M I T T E L F E L D 28.09.1988 Gunnhildur Yrsa Jónsdóttir Vålerenga Oslo VfL Wolfbsurg Sara Björk Gunnarsdóttir 29.09.1990 ÍBV Vestmannaeyjar 11.03.1994 Sigrídur Lára Gardarsdóttir 10.08.1991 Valur Reykjavík Dagný Brynjarsdóttir 23.04.1998 Breidablik UBK Selma Sól Magnúsdóttir Sandra María Jessen Thór/KA 18.01.1995 A N G R I F F Katrín Ásbjörnsdóttir UMF Stjarnan Berglind Björg Thorvaldsdóttir AGSM Verona Elín Metta Jensen Fanndís Fridriksdóttir Agla María Albertsdóttir 11.12.1992 18.01.1992 Valur Reykjavík 01.03.1995 Olympique Marseille 09.05.1990 UMF Stjarnan 05.08.1999 T R A I N E R Freyr Alexan der s son Trainer Freyr Alexan der s- son hat seinen Posten 2013 übernommen 9Heimsiege 5Auswärtssiege für die DFB-Aus- wahl

10 D A S S P I E L D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 E I N E E C H T E H E R AU S F O R D E R U N G Das Spiel gegen Island gilt als Schlüsselpartie auf dem Weg zur WM-Qualiﬁkation. T E X T Annette Seitz 6Punkte aus den ersten beiden WM-Qualiﬁka- tionsspielen S ie sind ambitioniert. Motiviert. Sie wol- len den Olympiasieger fordern. Island tritt heute gegen die DFB-Auswahl mit klaren Zielen an: Der Traum von der ersten WM-Teilnahme in der Geschichte lebt. Das Spiel der beiden stärksten Mannschaften der Gruppe 5 gilt als Schlüsselbegegnung auf dem Weg zur WM. Stefﬁ Jones weiß um die Stärke des Gegners: „Wir werden hoch kon- zentriert in dieses Spiel gehen, Island wird uns alles abverlangen“, sagt die Bundestrai- nerin, die mit 6:0 Punkten optimal in die WM-Qualiﬁkation gestartet ist. Dabei kann Jones nach mehr als einem Jahr verletzungsbedingter Pause wieder auf Mela- nie Leupolz bauen, die in die Frauen-Natio- nalmannschaft zurückkehrt. Leupolz hatte ihr vorerst letztes Spiel für die DFB-Auswahl am 19. August 2016 im olympischen Finale in Rio bestritten. Auch wieder dabei: Alex- andra Popp vom VfL Wolfsburg, die aufgrund einer Knieverletzung die EM in den Nieder- landen verpasst hatte. Stefﬁ Jones sagt: „Es freut mich, dass die beiden wieder dabei sind. Alex ist für uns wichtig als Leaderin, die die Mannschaft mit ihrer Leidenschaft und Präsenz mitreißen soll, zudem ist sie sehr torgefährlich. Melly verfügt über außerge- wöhnliche Fähigkeiten, vor allem was den Spielaufbau aus dem Mittelfeld angeht. Es ist wichtig, dass sie endlich wieder ﬁt ist. Sie und Alex werden unserem Spiel wichtige Impulse verleihen.“ Und doch muss Stefﬁ Jones erneut auf bewährte Kräfte verzichten: Nicht dabei sein kann Spielführerin Dzsenifer Marozsán, die sich bei ihrem Verein Olympique Lyon einen Jochbeinbruch zuzog. Pauline Bremer fällt mit einem Schien- und Wadenbeinbruch aus, Sara Däbritz aufgrund einer Sprunggelenks- verletzung. Jones erläutert: „Vor allem die schweren Verletzungen von Pauline und Dzseni sind natürlich bitter, und im Mittel- punkt steht, dass beide wieder schnell und vollständig genesen. Das wünsche ich auch Sara. Für unsere Entwicklung als Mannschaft sind diese erneuten verletzungsbedingten Ausfälle natürlich suboptimal, aber das ist eine Situation, die wir leider schon kennen und auf die wir uns einstellen werden.“ Dennoch ist die Vorgabe von Stefﬁ Jones für die kommenden Begegnungen eindeu- tig: „Das Ziel ist, auch diese beiden Spiele zu gewinnen und die maximale Punktzahl zu holen.“ Ambitioniert. Motiviert.

D E R G E G N E R D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 13 T E X T Rainer Hennies D E R W M - T R AU M L E B T Gegner Island will erstmals in seiner Geschichte die Qualiﬁkation für die WM klar machen. Z wei Jahre lang sind Thóra Tómasdóttir und Hrafn- hildur Gunnarsdóttir Islands Frauenteam wie ein Schatten gefolgt. Herausgekommen ist dabei die 90-minütige Filmdokumentation „Stelpurnar okkar“, zu Deutsch: „Unsere Mädchen“, die im August 2009 in die Kinos kam und auf Island zum Straßenfeger wurde ange- sichts des Hypes, der sich um die erste EM-Endrunden- teilnahme der Fußballerinnen entwickelt hatte. Mittlerweile war Island dreimal bei EM-Endrunden (2009, 2013, 2017), möchte jetzt erstmals den Sprung in eine WM-Endrunde schaffen. „Mein großer Traum ist es, an einer WM teilzunehmen. Das wäre absolut großartig“, so Gunnarsdóttir. „Wir können das schaffen. Gruppenplatz zwei und damit das Play-off ist drin. Bei uns zählen Kampf, Herz und Leidenschaft. Ein Isländer gibt niemals auf. Das ist unsere Mentalität.“ Dazu diese riesige Fan-Unterstüt- zung. Bei der EM im letzten Sommer kamen mehrere Tau- send von der Insel, darunter auch Staatspräsident Gudny Johannesson im Nationaltrikot. Trainer Freyr Alexandersson hat seinen Posten 2013 übernommen. Das Nationalteam existiert seit 1981. Sif Atladóttir steht als Verteidigerin vor ihrem 68. Länder- spiel. 2010 spielte sie als Legionärin beim 1. FC Saar- brücken. Hätte sie sich als Kind für Basketball oder Ten- nis entschieden, wäre sie zur Familienexotin geworden, denn alle drei Geschwister spielen Fußball. Vater Átli Edvaldsson (70 Länderspiele) stürmte einst bei Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf und in Uerdingen. In Düsseldorf geboren, fühlt sich Sif Atladóttir Deutsch- land sehr verbunden. „Ich habe hier Wurzeln“, sagt die in Hafnarfjördur aufgewachsene Kickerin. „Bevor ich für Island gespielt habe, habe ich immer den Deutschen die Daumen gedrückt.“ Aktuell ist Sara Björk Gunnarsdóttir (27) Kapitänin. Im zweiten Jahr beim VfL Wolfsburg steht sie vor ihrem 111. Länderspiel und ist nicht die einzige aktuelle Legio- närin. Dagný Brynjarsdóttir, ehemals Bayern München, spielt für Portland Thorns (USA). Fünf Frauen sind in Schweden aktiv, eine in Norwegen. 14 Spiele gegen Deutschland 3 Teilnahmen an EM-End- runden ÍBV Vestmannaeyjar ist in Island neuer Pokalsieger, nach 3:2 in der Verlängerung über UMF Stjarnan aus Garda- baer, wo die Schottin Gemma Fay das Tor hütet. Neuer Meister in der Liga Úrvalsdeild mit zehn Teams wurde gerade Thór KA aus Akureyri im hohen Norden vor Rekordmeister Breidablik UBK aus Kópavogur und Valur Reykjavík. Torschützenkönigin ist Stephanie Mayor, eine von drei Mexikanerinnen bei Thór/KA. Die Liga ist inter- national also durchaus vielfältig aufgestellt mit Spiele- rinnen aus den USA, Brasilien, Kanada, Jamaika, den Niederlanden, dazu je eine Aktive aus Ghana, Serbien, England, Nicaragua, Tunesien und Portugal.

15 2007 Weltmeisterin 2008 Bronzemedaille Olympia 2009 2013 Europameisterin 2016 Olympiasiegerin „ M E I N W E G I S T N O C H N I C H T VO R B E I . E S I S T D O C H L O G I S C H , DA S S I C H J E T Z T N O C H M E H R E I N E F Ü H - R U N G S P O S I T I O N Ü B E R N E H - M E N W E R D E . I C H M Ö C H T E M E I N E E R FA H R U N G W E I T E R- G E B E N .“ D ie Nacht danach war unruhig. Sie hatte schlecht geschlafen. Viele Gedanken waren ihr durch den Kopf geschossen. Sie hatte zurückgeschaut. Die vielen Erfolge waren ihr noch einmal richtig bewusst gewor- den. Selbst für eine so erfahrene Spielerin wie Simone Laudehr sind 100 Begegnungen für die DFB-Auswahl keine Selbstverständlichkeit. Es ist eine magische Grenze, die sie beim 6:0 gegen Slowenien überschritten hat. „Ich habe die Zeit mit der National mannschaft gedanklich Revue passieren lassen“, sagt Laudehr. „Ich bin glücklich und dankbar, dass ich jetzt tatsächlich die 100-Länderspiel- Marke knacken konnte. Vor allem aber bin ich unheim- lich stolz darauf, das geschafft zu haben.“

Eigentlich wollte sie diese bedeutende Hürde in ihrer Karriere schon viel früher überspringen. Zwei Sprung- gelenksverletzungen haben sie jedoch über ein Jahr außer Gefecht gesetzt. Es war eine lange Leidenszeit, auf die sie gut hätte verzichten können. 13 Monate konnte Laudehr nicht für die Nationalmannschaft spielen. Sie war zum Zuschauen verdammt, und das war nicht einfach für sie. „Ich liebe den Fußball und freue mich unglaublich, dass ich jetzt wieder da bin“, sagt die 31-Jährige. In jener unruhigen Nacht sind ihr viele bedeutende Augenblicke noch einmal richtig bewusst geworden. Mit der Nationalmannschaft, aber auch auf Vereins- ebene. Laudehr war Teil jenes Teams, das 2007 den zweiten WM-Titel nach Deutschland holte. Es war direkt zu Beginn ihrer internationalen Karriere. Danach hat sie fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Und das teilweise mehrfach. Sie war Europameisterin, sie war Olympiasiegerin. Sie hat die Champions League und den DFB-Pokal geholt. Nur der Meistertitel in der Allianz Frauen-Bundesliga fehlt ihr noch. Diesen Makel könnte sie mit ihren Teamkolleginnen beim FC Bayern nun beseitigen. Die Münchnerinnen zählen zum Favo- ritenkreis. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Die Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga hat gerade erst begonnen. Laudehr hat es sich abgewöhnt, zu weit nach vorne zu schauen. Sie hat erlebt, dass ein unglücklicher Zwei- kampf, eine falsche Bewegung alle Pläne zunichte- machen können. Für sie ist es deshalb erst mal nur wichtig, dass sie jetzt wieder ﬁt ist, dass sie nun ein Teil des Teams auf dem Platz ist – und zwar nicht eines von vielen Mosaiksteinchen, sondern ein ganz ent- scheidender Baustein im Kader von Stefﬁ Jones. Laudehr ist mittlerweile die älteste Spielerin in der DFB- Auswahl. Ihre früheren Weggefährtinnen haben sich nach und nach verabschiedet. Laudehr ist geblieben. Und es scheint fast so, dass sie mit jedem weiteren Jahr noch besser wird. „Mein Weg ist noch nicht vorbei“, sagt die Offensivspielerin. „Es ist doch logisch, dass ich jetzt noch mehr eine Führungsposition übernehmen werde. Ich möchte meine Erfahrung weitergeben. Ich möchte vorangehen, durch meine Aktionen im Spiel, aber auch verbal auf und außerhalb des Platzes.“ Damit hat sie dann auch direkt angefangen: „Wir wollen den EM-Rucksack jetzt ablegen und uns stattdessen voll auf die WM in zwei Jahren fokussieren.“ D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 17 D A S T E A M 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

21 Svenja Huth hat sich unter Bundestrai- nerin Stefﬁ Jones zur Stammspielerin entwickelt. Das Duell in Wiesbaden gegen Island ist für die 26-Jährige fast ein Heimspiel. T E X T Sven Winterschladen E ndlich hatte sie diese Serie beendet, endlich war Svenja Huth der erste Tref- fer für die A-Nationalmannschaft gelungen. 28 Begegnungen lang hat die Angreiferin darauf hingearbeitet. Beim 6:0 gegen Slowenien zum Start in die WM-Qua- liﬁkation vor einigen Wochen hatte Huth diesen Fluch dann besiegen können. Es war direkt das 1:0, und ihr war danach ein Stein vom Herzen gefallen. „Es war ein schönes Gefühl, mein erstes Länderspieltor erzielt zu haben“, sagt die 26-Jährige rückblickend. Viel größer will sie das Thema aber nicht machen. Sie braucht nicht unbedingt das Rampenlicht, Huth ist eine absolute Teamplayerin. Für sie ist der Erfolg der Mannschaft wichtiger als ein per- sönliches Erfolgserlebnis. Eine schöne Vor- lage ist genauso wichtig wie ein eigener Treffer. dabei oder nicht dabei? Sie hatte die Ant- wort mit ihren überzeugenden Auftritten im DFB-Dress und in der Allianz Frauen-Bun- desliga schon vorher gegeben. Natürlich ist sie wieder dabei. Im Moment führt kein Weg an ihr vorbei. Ihre Premiere hatte Huth 2011 gefeiert. Nach der Heim-WM war sie zum ersten Mal dabei. Bei einem 1:0 gegen Schweden war sie nach 70 Minuten für Melanie Behringer ins Spiel gekommen. Und sie kann sich noch sehr genau an ihre Gefühle damals erinnern: „Das war natürlich sehr aufregend und die Vor- freude war groß. Ich habe dort noch mit vie- len Spielerinnen zusammengespielt, die heute nicht mehr aktiv spielen und von denen ich viel lernen konnte.“ Inzwischen ist sie selbst in die Rolle geschlüpft, dass sie ihre Erfahrungen an die nachrückende Genera- tion weitergeben kann. Huth war oft eine Wackelkandidatin – mal dabei, mal nicht dabei. Das hat sich verän- dert. Unter Stefﬁ Jones hat sich die Angrei- ferin von Turbine Potsdam zu einem Eckpfei- ler im Kader entwickelt. Huth hat dies mit starken Leistungen zurückgezahlt. Und des- halb gab es vor den Begegnungen gegen Island und die Färöer auch nicht die Frage: Wenn man sich ihre Vita ansieht, kann man manchmal fast vergessen, dass sie erst 26 Jahre alt ist. Sie ist Deutsche Meisterin, sie hat den DFB-Pokal mehrfach gewonnen, sie hat die Champions-League-Trophäe geholt. Ihr Debüt in der Bundesliga hat sie vor ziem- lich genau zehn Jahren gefeiert. Seitdem hat sich viel verändert. „Ich ﬁnde, dass sich der Frauenfußball sehr im athletischen und tak- tisch-technischen Bereich entwickelt hat“, sagt Huth. „Insgesamt sind die Mannschaf- ten in der Bundesliga aber auch internatio- nal enger zusammengerückt, was für Zuschauer, aber auch für Spielerinnen selbst attraktiver und spannender ist.“ Huth schaut jedoch viel lieber nach vorne, als zurück. Da kommen schließlich die Dinge, die sie beeinﬂussen kann. Als Nächstes sind das nun die Duelle mit Island und den Färöer. Für Huth ist vor allem die Partie in Wies baden gegen Island fast ein Heimspiel. Aus ihrem Geburtsort Alzenau braucht man mit dem Auto nicht einmal eine Stunde. Zudem hat sie in ihren acht Jahren beim 1. FFC Frank- furt nicht nur alles gewonnen, was man auf Vereinsebene gewinnen kann. Sie hat auch noch gute Beziehungen in die Region. „Ich freue mich, neben meiner Familie einige bekannte Gesichter wiederzusehen und zu treffen“, so Huth. „Das ist natürlich sehr schön, weil das zuletzt nicht mehr so häuﬁg der Fall war. Die Entfernung nach Potsdam ist ja doch recht groß.“ Die Vorzeichen sind also ziemlich eindeutig: Es ist ein guter Zeit- punkt, um ihren zweiten Treffer für die Natio- nalmannschaft folgen zu lassen.

Sieg gegen Slowenien, Sieg gegen Tschechien, jeweils ohne Gegentreffer. Für die DFB-Auswahl war es ein ordent- licher Start in die WM-Qualiﬁkation. Für Kath- rin Hendrich sogar fast ein optimaler. Die Innenverteidigerin des 1. FFC Frankfurt hat jeweils 90 Minuten auf dem Platz gestanden und konnte ihre ansteigende Form unter Beweis stellen. Hendrich hat in den vergangenen Wochen noch einmal einen Leistungssprung gemacht. Das liegt auch daran, dass sie nun in Frank- furt ganz anders in der Verantwortung steht. Zusammen mit Kapitänin Marith Prießen, der niederländischen Europameisterin Jackie Groenen und der kanadischen Auswahlspie- lerin Sophie Schmidt ist sie eine der wenigen verbliebenen erfahrenen Kräfte im FFC- Kader. Entsprechend steht sie nun stärker im Fokus. „W I R H A B E N I N F R A N K F U R T E I N E N G R O S S E N U M B R U C H E I N G E L E I T E T U N D D I E S E R P R O Z E S S B R A U C H T S E I N E Z E I T. I C H H A B E M I C H E N T S C H I E - D E N , D I E S E N W E G M I T Z U G E H E N .“ 25 „Wir haben in Frankfurt einen großen Umbruch eingeleitet und dieser Prozess braucht seine Zeit. Ich habe mich entschieden, diesen Weg mitzugehen und meine Erfahrung an junge Spielerinnen weiterzugeben. Es ist sicherlich nicht einfach, aber ich liebe solche Heraus- forderungen und nehme sie deshalb an“, sagt Hendrich. „Ich möchte und muss mehr Ver- antwortung übernehmen. Ich denke, dass ich daraus auch viel lernen kann und ich mich deshalb persönlich wie sportlich noch einmal weiterentwickeln kann.“ Die nun anstehenden Begegnungen sind eine gute Gelegenheit, um den Worten auch Taten folgen zu lassen. Besonders das Duell in Wies- baden gegen Island hat für Hendrich einen hohen Stellenwert. Es ist schließlich fast ein Heimspiel für sie. „Jedes Länderspiel ist etwas Besonderes, aber dass wir ganz in der Nähe meines Wohnorts Frankfurt spielen, ist in die- ser Hinsicht noch mal eine Steigerung“, sagt sie. „Ich hoffe sehr, dass Familie und Freunde vor Ort sein werden, um uns zu unterstützen. Wobei es für meine Familie nicht ganz so nah ist – bis auf meine Schwester wohnen alle in Belgien.“ Hendrich wurde in Eupen geboren. Ihre Mutter ist Belgierin, ihr Vater Deutscher. Sie besitzt beide Staatsbürgerschaften. Ihren Lebensmittelpunkt allerdings hat sie schon lange in Deutschland. Mittlerweile ist Hendrich in Frankfurt ange- kommen. In ihrem ersten Jahr feierte sie mit dem 1. FFC direkt den Gewinn der Cham- pions League. Hendrich war eine von vielen Spielerinnen. Danach begann der große Umbruch und sie kletterte in rasender Geschwindigkeit die Hierarchieleiter nach oben. Inzwischen ist sie im Verein eine unum- strittene Führungskraft. Und auch in der Nationalmannschaft will Hendrich ihren Stellenwert weiter steigern. Seit ihrem Debüt beim Algarve Cup 2014 gegen Island hat sie 18 Begegnungen für die DFB-Auswahl bestritten. Dabei sind ihr zwei Treffer gelungen. Kürzlich beim 6:0 gegen Slowenien war sie auch erfolgreich. Hendrich ist eine moderne Innenverteidige- rin, die bei Standardsituationen im gegneri- schen Strafraum immer für Gefahr sorgen kann. Gegen Island und die Färöer Inseln möchte sie nun das nächste Etappenziel erreichen: 20 Länderspiele, zwei weitere Siege, erneut kein Gegentor. 18 Mal ist Kathrin Hendrich schon für die DFB-Auswahl aufgelaufen

A L L I A N Z F R A U E N - B U N D E S L I G A D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 27 N E U E P H I L O S O P H I E Der 1. FFC Frankfurt war über viele Jahre europaweit führend im Frauenfußball. Nun verfolgt der Verein mit einer neuen Philosophie andere Ziele. T E X T T E X T Sven Winterschladen Sven Winterschladen 20 Titel in 20 Jahren – der 1. FFC 20Titel in 20 Jahren – der 1. FFC Frankfurt hat alles gewonnen, Frankfurt hat alles gewonnen, was man gewinnen kann. Der was man gewinnen kann. Der Verein hat die Geschichte des Frauenfuß- Verein hat die Geschichte des Frauenfuß- balls in der jüngeren Vergangenheit geprägt. balls in der jüngeren Vergangenheit geprägt. Nicht nur in Deutschland, sondern weit über Nicht nur in Deutschland, sondern weit über die Grenzen hatte der Klub in allen Berei- die Grenzen hatte der Klub in allen Berei- chen eine Vorreiterrolle – sportlich, infra- chen eine Vorreiterrolle – sportlich, infra- strukturell, ﬁnanziell. Und jetzt? Gehen die strukturell, ﬁnanziell. Und jetzt? Gehen die Verantwortlichen mit Manager Siegfried Verantwortlichen mit Manager Siegfried Dietrich an der Spitze einen anderen Weg. Dietrich an der Spitze einen anderen Weg. Die Zeiten sind vorbei, als der FFC-Kader Die Zeiten sind vorbei, als der FFC-Kader beinahe ausschließlich aus gestandenen beinahe ausschließlich aus gestandenen Nationalspielerinnen bestand. Eine gesunde Nationalspielerinnen bestand. Eine gesunde Mischung aus selbst ausgebildeten Talenten Mischung aus selbst ausgebildeten Talenten und erfahrenen Spielerinnen soll zukünftig und erfahrenen Spielerinnen soll zukünftig das Gerüst bilden. das Gerüst bilden.

28 A L L I A N Z F R A U E N - B U N D E S L I G A D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 „WIR HABEN DIE PROFESSIO- „WIR HABEN DIE PROFESSIO- NALISIERUNG DES VEREINS- NALISIERUNG DES VEREINS- FRAUENFUSSBALLS MIT ANGE- FRAUENFUSSBALLS MIT ANGE- SCHOBEN UND DARAUF SCHOBEN UND DARAUF DÜRFEN WIR STOLZ SEIN .“ DÜRFEN WIR STOLZ SEIN .“ S I E G F R I E D D I E T R I C H S I E G F R I E D D I E T R I C H 204 Champions-League-Titel 7 Deutsche Meisterschaften 9 DFB-Pokalsiege Die Konsequenz dieses neuen Ansatzes Die Konsequenz dieses neuen Ansatzes konnte man bereits in der vergangenen Sai- konnte man bereits in der vergangenen Sai- son erkennen, die der 1. FFC Frankfurt auf son erkennen, die der 1. FFC Frankfurt auf dem fünften Rang beendet hat: Die Hessin- dem fünften Rang beendet hat: Die Hessin- nen zählen nicht mehr zum Kreis der Titel- nen zählen nicht mehr zum Kreis der Titel- kandidaten in der Allianz Frauen-Bundesliga. kandidaten in der Allianz Frauen-Bundesliga. Zumindest derzeit nicht. Für Dietrich ist das Zumindest derzeit nicht. Für Dietrich ist das kein Problem: „Der Prozess steht jetzt bei kein Problem: „Der Prozess steht jetzt bei uns im Vordergrund. Das Erreichen unserer uns im Vordergrund. Das Erreichen unserer Zielsetzung werden wir nicht mehr allein am Zielsetzung werden wir nicht mehr allein am Tabellenstand festmachen.“ Vielmehr geht Tabellenstand festmachen.“ Vielmehr geht es nun darum, die Früchte der guten Jugend- es nun darum, die Früchte der guten Jugend- arbeit zu ernten: „Im Nachwuchsbereich arbeit zu ernten: „Im Nachwuchsbereich genießen wir deutschlandweit einen exzel- genießen wir deutschlandweit einen exzel- lenten Ruf. Und aus diesem Fundus wollen lenten Ruf. Und aus diesem Fundus wollen wir im richtigen Mix mit Leistungsträgerin- wir im richtigen Mix mit Leistungsträgerin- nen Qualität aufbieten.“ Das ist die Zukunft nen Qualität aufbieten.“ Das ist die Zukunft des 1. FFC Frankfurt. des 1. FFC Frankfurt. Dieser Schritt macht Sinn. Denn der Markt Dieser Schritt macht Sinn. Denn der Markt hat sich völlig verändert, auf dem sich die hat sich völlig verändert, auf dem sich die Frankfurterinnen mittlerweile bewegen. Die Frankfurterinnen mittlerweile bewegen. Die männlichen Proﬁklubs haben sich lange männlichen Proﬁklubs haben sich lange Zeit nur rudimentär für den Frauenfußball Zeit nur rudimentär für den Frauenfußball interessiert. Inzwischen hat in dieser Hin- interessiert. Inzwischen hat in dieser Hin- sicht ein totales Umdenken stattgefunden. sicht ein totales Umdenken stattgefunden. Der FC Bayern München und der VfL Wolfs- Der FC Bayern München und der VfL Wolfs- burg haben zuletzt die Meisterschaft in der burg haben zuletzt die Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga untereinander Allianz Frauen-Bundesliga untereinander ausgemacht. Weitere große Klubs haben ausgemacht. Weitere große Klubs haben das Potenzial ebenfalls erkannt und inves- das Potenzial ebenfalls erkannt und inves- tieren nun in den Frauenfußball. Im Konzert tieren nun in den Frauenfußball. Im Konzert dieser Namen muss sich ein reiner Frauen- dieser Namen muss sich ein reiner Frauen- verein wie der 1. FFC Frankfurt seinen eige- verein wie der 1. FFC Frankfurt seinen eige- nen Weg suchen. nen Weg suchen. „Wir haben die Professionalisierung des Ver- „Wir haben die Professionalisierung des Ver- einsfrauenfußballs mit angeschoben und einsfrauenfußballs mit angeschoben und darauf dürfen wir stolz sein – auch wenn darauf dürfen wir stolz sein – auch wenn wir sportlich momentan nicht zur europäi- wir sportlich momentan nicht zur europäi- schen Spitze gehören“, sagt Dietrich. Grund- schen Spitze gehören“, sagt Dietrich. Grund- sätzlich glaube er, dass sich die Frauenab- sätzlich glaube er, dass sich die Frauenab- teilungen der Lizenzklubs irgendwann teilungen der Lizenzklubs irgendwann selbst tragen müssen – eine Dauer-Sub- selbst tragen müssen – eine Dauer-Sub- ventionierung von Investoren werde es ventionierung von Investoren werde es nicht geben. „Dies würde dann auch wie- nicht geben. „Dies würde dann auch wie- der eine gewisse Wettbewerbsgleichheit der eine gewisse Wettbewerbsgleichheit herstellen“, sagt Dietrich. herstellen“, sagt Dietrich. Vorerst führt kein Weg daran vorbei, die Vorerst führt kein Weg daran vorbei, die Ziele neu zu formulieren. Ein Platz in der Ziele neu zu formulieren. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte allerdings bleibt oberen Tabellenhälfte allerdings bleibt absolut realistisch, das hat der bisherige absolut realistisch, das hat der bisherige Saisonverlauf schon gezeigt. Neben Innen- Saisonverlauf schon gezeigt. Neben Innen- verteidigerin Kathrin Hendrich stehen verteidigerin Kathrin Hendrich stehen schließlich einige weitere internationale schließlich einige weitere internationale Auswahlspielerinnen im FFC-Kader – allen Auswahlspielerinnen im FFC-Kader – allen voran die niederländische Europameisterin voran die niederländische Europameisterin Jackie Groenen und die 163-fache kanadi- Jackie Groenen und die 163-fache kanadi- sche Nationalspielerin Sophie Schmidt. Der sche Nationalspielerin Sophie Schmidt. Der 1. FFC Frankfurt bleibt eine Marke im deut- 1. FFC Frankfurt bleibt eine Marke im deut- schen Frauenfußball. „Im starken Umfeld schen Frauenfußball. „Im starken Umfeld der Rhein-Main-Region sehe ich uns gut der Rhein-Main-Region sehe ich uns gut aufgestellt“, sagt Dietrich. Und solange der aufgestellt“, sagt Dietrich. Und solange der 60-Jährige beim 1. FFC in der Verantwor- 60-Jährige beim 1. FFC in der Verantwor- tung steht, muss man sich um den Klub tung steht, muss man sich um den Klub sowieso keine Sorgen machen. sowieso keine Sorgen machen.

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F Ü R F A N S D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 31 U M D I E W E T T E S T R A H L E N T E X T Jan Hontsermeier Ihren ganz persönlichen „Fan-tastic Moment“ erlebten Eva Böttle und Helena Vollert beim Auftakt der WM-Quali ﬁ- kation in Ingolstadt gegen Slowenien. Von der Pressekonferenz über ﬂiegende Bälle und ein Sechs-Augen-Gespräch mit Sara Däbritz – die Freundinnen waren ganz nah bei der Frauen-Natio- nalmannschaft dabei. Swoosh! Eva Böttle zuckt kurz erschro- cken zusammen. Auch ihre tute Freun- din und Arbeitskolletin Helena Vollert macht intuitiv einen Sicherheitsschritt zur Seite. „Der Ball kommt aber mit einer tanz schönen Geschwinditkeit anteﬂoten“, stellt Eva beeindruckt fest. Zufrieden dreht Dzse- nifer Marozsán dem Tor ihren Rücken zu. Und wieder: Swoosh! Diesmal schlätt der Ball von Kathrin Hendrich zwischen den Torpfos- ten ein.

32 F Ü R F A N S D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 Mehr als 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Etwas unsicher wirken Helena und Eva noch immer. Erst langsam gewöhnen sich die bei- den an ihre Position inmitten der Schuss linie. Nur das Tornetz oder Torfrau Laura Benkarth verhindern den ungewollten Zusam menprall mit dem runden Leder. Doch schnell kehrt das Lächeln in ihre Gesichter zurück, mit dem sie bis dato den ganzen Tag um die Wette strahlten. ÜBERRASCHUNG SARA DÄBRITZ Kein Wunder, haben die zwei Freundinnen doch Einzigartiges erlebt. Dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola sei Dank. Denn der hat Helena und Eva einen Fan-tastic Moment bei den DFB-Frauen ermöglicht. Fortuna meinte es gut mit Helena und ließ sie das Gewinnspiel rund um das WM-Qualiﬁkationsspiel gegen Slowenien in Ingolstadt gewinnen. Als Begleitung wählte sie Eva aus. Aufgeregt, aber voller Vorfreude dürfen die Fans zunächst die Abschlusspressekonferenz im Audi Sportpark mit Sara Däbritz und Stefﬁ Jones besuchen. Zwischen Kameras, Blitz- licht und Journalisten lauschen sie interes- siert den Worten der Protagonistinnen auf dem Podium. Dann die erste Überraschung: Nationalspielerin Sara Däbritz bittet die bei- den zu sich und lädt zum Plauschen ein. Ganz ohne Journalisten oder neugierige Zuhörer. Nur die Olympiasiegerin mit Helena und Eva. 13.000 Teilnehmer nahmen am Fan Club-Gewinn - spiel teil wird gelacht, gequatscht und rumgealbert. Wie unter Freundinnen. „Das war schon ein ganz besonderer Moment, so eng in den Austausch mit einer Spielerin zu kommen“, bestätigt Helena. Eva und Helena ganz nah dran. übergibt ihr unter dem Applaus ihrer Mit- spielerinnen die Trophäe. Ähnlich begeistert nehmen Kristin Demann für ihre Leistung im Spiel gegen die Schwedinnen (0:0) und Leo- nie Maier für ihren Auftritt gegen Italien (2:1) die Auszeichnung entgegen. Gleich danach geht es weiter mit einem Teamfoto. Natürlich mit Helena und Eva. Wären da nicht ihre langen Hosen und die fehlenden Stutzen, man würde nicht mer- ken, dass sie nicht zur Mannschaft gehören. Als Teil des Teams posieren sie vor Stefﬁ Jones und neben Anna Blässe und Svenja Huth für die Kamera. AUF DER TRAINERBANK VON STEFFI JONES Doch damit nicht genug. Im Anschluss geht es direkt weiter durch die Katakomben zum Spielfeld. Abschlusstraining steht auf dem Programm. Aber vorher stehen erst mal Helena und Eva im Mittelpunkt des Gesche- hens. Umringt von einer Spielertraube der DFB-Frauen dürfen sie die besten National- spielerinnen der vergangenen Länderspiele ehren. Dann kommt endlich auch der Ball ins Spiel. Während des Abschlusstrainings sind die beiden hautnah dabei und nehmen auf der Trainerbank Platz, wo tags darauf Stefﬁ Jones ihre Mannschaft zum 6:0-Erfolg gegen Slo- wenien coachen sollte. „Es ist total interes- sant zu sehen, mit welcher Intensität die Mädels schon beim Abschlusstraining dabei sind“, sagt Helena. WIE UNTER FREUNDINNEN HELENA UND EVA ALS TEIL DER MANN- SCHAFT „Ausgerechnet Sara Däbritz“, denkt sich Bay- ernfan Helena freudig. Schnell ﬁnden die drei Frauen einen gemeinsamen Nenner. Es Die Wahl beim Länderspiel gegen Brasilien (3:1) ﬁel auf Linda Dallmann. Gekonnt mode- riert Helena die Mittelfeldspielerin an und Für das Torschusstraining wechseln die bei- den ihren Platz und schlendern hinter das Gehäuse. Swoosh! Und schon wieder schlägt der Ball im Kasten ein. Zufrieden sehen sich Eva und Helena an. Schöner hätten sie sich den Tag kaum vorstellen können.

34 W M - Q U A L I F I K A T I O N D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 A U F D E M W E G Z U R 2 0 1 9 G R U P P E 1 K A S A C H S T A N W A L E S E N G L A N D R U S S L A N D B O S N I E N - H E R Z E G O W I N A BEGEGNUNGEN 17.09.2017 Kasachstan 19.09.2017 England 0 : 1 6 : 0 Wales Russland PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 5 England Wales 1 1 Bosnien-Herzegowina 0 Kasachstan Russland 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 6:0 1:0 0:0 0:1 0:6 6 1 0 -1 -6 3 3 0 0 0 G R U P P E 2 A L B A N I E N S C H W E I Z P O L E N W E I S S R U S S L A N D S C H O T T L A N D BEGEGNUNGEN 15.09.2017 Albanien 15.09.2017 Polen 19.09.2017 Weißrussland 19.09.2017 Schweiz 1 : 4 4 : 1 1 : 0 2 : 1 Schweiz Weißrussland Albanien Polen PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 5 Schweiz Polen Weißrussland Schottland Albanien 2 2 2 0 2 2 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 2 6:2 5:3 2:4 0:0 1:5 4 2 -2 0 -4 6 3 3 0 0 G R U P P E 3 N O R W E G E N N O R D I R L A N D S L O W A K E I R E P U B L I K I R L A N D N I E D E R L A N D E BEGEGNUNGEN 15.09.2017 19.09.2017 19.09.2017 Norwegen Norwegen Nordirland 4 : 1 6 : 1 0 : 2 Nordirland Slowakei Republik Irland PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 4 Norwegen Republik Irland Niederlande Nordirland Slowakei 2 1 0 2 1 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 10:2 2:0 0:0 1:6 1:6 8 2 0 -5 -5 6 3 0 0 0 G R U P P E 4 U K R A I N E K R O A T I E N U N G A R N D Ä N E M A R K S C H W E D E N BEGEGNUNGEN 15.09.2017 19.09.2017 19.09.2017 Ukraine Ungarn Kroatien 1 : 1 1 : 6 0 : 2 Kroatien Dänemark Schweden PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 5 Dänemark Schweden Ukraine Kroatien Ungarn 1 1 1 2 1 1 1 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 1 6:1 2:0 1:1 1:3 1:6 5 2 0 -2 -5 3 3 1 1 0

35 Die achte Weltmeisterschaft der Frauen ist eine Premiere: Zum ersten Mal ﬁndet die Endrunde in Frankreich statt. 24 Mannschaften spielen im Sommer 2019 um den Weltmeistertitel. Frankreich ist nach Schweden 1995 und Deutschland 2001 das dritte Gastgeberland aus Europa. Bis 2018 bestreiten 35 europäische Nationen in sieben Fünfer-Gruppen die WM-Qualiﬁkation. Die sieben Gruppensieger qua- liﬁzieren sich – neben Gastgeber Frankreich – direkt für die Endrunde im Jahr 2019. Die vier besten Gruppenzweiten bestreiten im Oktober/ November 2018 eine weitere Play-off-Runde, um den letzten euro- päischen WM-Teilnehmer zu ermitteln. Valenciennes Le Havre Reims Rennes Paris Lyon Grenoble Montpellier Nizza D I E W M 2 0 1 9 W I R D I N N E U N S P I E L O R T E N A U S G E T R A G E N : G R E N O B L E , L E H A V R E , LY O N , M O N T P E L L I E R , N I Z Z A , P A R I S , R E I M S , R E N N E S U N D V A L E N C I E N N E S . G R U P P E 7 S E R B I E N Ö S T E R R E I C H I S R A E L S P A N I E N F I N N L A N D BEGEGNUNGEN 19.09.2017 Serbien 0 : 4 Österreich PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 2 2 5 Österreich Finnland Israel Spanien Serbien 1 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 4:0 0 0 0 4 0 0 0 0:4 -4 3 0 0 0 0 G R U P P E 5 D E U T S C H L A N D S L O W E N I E N T S C H E C H I E N F Ä R Ö E R I S L A N D BEGEGNUNGEN 14.09.2017 Färöer 0 : 8 Tschechische Republik 16.09.2017 Deutschland 6 : 0 Slowenien 18.09.2017 Island 8 : 0 Färöer 19.09.2017 Tschechische Republik 0 : 1 Deutschland PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 5 Deutschland Island 2 1 Tschechische Republik 2 Slowenien Färöer 1 2 2 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 2 7:0 8:0 8:1 0:6 7 8 7 -6 6 3 3 0 0:16 -16 0 G R U P P E 6 I T A L I E N M O L D A U B E L G I E N R U M Ä N I E N P O R T U G A L BEGEGNUNGEN 15.09.2017 19.09.2017 19.09.2017 Italien Rumänien 5 : 0 0 : 1 Moldau Italien Belgien 12 : 0 Moldau PLATZ MANNSCHAFT SP G U V TORE DIFF. PKT. 1 2 3 4 5 Italien Belgien Portugal Rumänien Moldau 2 1 0 1 2 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 2 6:0 6 12:0 12 0:0 0:1 0 -1 6 3 0 0 0:17 -17 0

H E S S I S C H E R L A N D E S V E R B A N D D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 37 Die U18-Hessenauswahl feieit gemeinsam den Sieg des Ländeipokals. E R F O L G D U R C H B A S I S A R B E I T Dei hochklassige Fiauenfußball genießt in Hessen eine iuhmieiche Tiadition. Auch dei Hessische Fußball-Veiband (HFV) pﬂegt eine ganz besondeie Beziehung zum Fiauen- und Mädchenfußball, was sich nicht nui in den Peisonen wideispiegelt, die den Fiauenfuß- ball piägen und gepiägt haben: Die Hessin Biigit Piinz, geboien in Fiankfuit, wuide diei- mal hinteieinandei zui Weltfußballeiin des Jahies gewählt. Die Bundestiaineiin Stefﬁ Jones eiblickte ebenfalls in dei Mainmetio- pole das Licht dei Welt. Ein Blick auf die Basisaibeit im Landesveiband. T E X T Matthias Gast N ach zwei Deutschen Meisterschaften des FSV Frankfurt startete der 1. FFC Frankfurt Ende der Neunzigerjahre seinen Triumphzug. Sieben Meis- tertitel und neun DFB-Pokal-Siege stehen auf dem Brief- kopf der Frankfurterinnen. Auch Europas Krone konnten sich die Hessinnen bereits viermal aufsetzen. Die Erfolge der hessischen Frauen am Ball sind kein Zufall und sol- len auch zukünftig die Ernte einer akribischen Basisar- beit sein. Als führender Landesverband in Sachen Frauen- und Mäd- chenfußball werden schon die jüngsten Talente im E-Junio- rinnen-Alter durch systematische Förderung in den Mäd- chen-Stützpunkten aufgebaut. In jeder Region Hessens gibt es zwei Stützpunkte, an denen junge Fußballerinnen ihre Fähigkeiten in regelmäßigen Trainingseinheiten effek- tiv fördern können. Dieses System setzt sich in den U 12- und U 14-Regionalauswahlen fort. Die talentiertesten Spielerinnen spielen ab der D-Jugend in der jeweiligen Hessenauswahl. Als Grundlage dient den hessischen Talenten dabei ein ﬂächendeckender Spielbetrieb, der personelle Engpässe durch innovative Ansätze wie die Umsetzung des „Norweger Modells“ oder Kleinfeldrun- den auffängt. Zur Förderung von leistungsstarken Verei- nen hat der HFV analog zur AOK Hessenliga für Mädchen ab 16 Jahren zudem eine C-Juniorinnen Hessenliga ein- geführt, die der sportlichen Weiterentwicklung der Talente dient. Der Hessische Fußball-Verband freut sich sehr dar- über, dass diese Arbeit Früchte trägt. Die jüngsten Erfolge mit dem Gewinn des Länderpokals der U 16 im April und der U 18 im Oktober dieses Jahres bestätigen dies. Verschiedene Fördermaßnahmen in der HFV-Sportschule wie der jährlich stattﬁndende Tag des Mädchenfußballs sowie mehrere Feriencamps runden die Aktivitäten des HFV ab. Die Seniorinnen spielen den Hessenpokal, den Frauen-Futsal-Cup, den Beachsoccer-Cup für Frauen und B-Juniorinnen sowie den Ü 35-Ladies-Cup aus. Gemeinsam mit starken Partnern ist so eine nachhaltige Nachwuchsarbeit im Frauen- und Mädchenfußball garan- tiert, die dafür sorgt, dass der Frauenfußball in Hessen weiterhin seiner Vorreiterrolle gerecht wird.

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D F B - P O K A L B AY E R N , B R E M E N U N D S A N D I M A C H T E L F I N A L E Vizemeister Bayern München hat mit einem 3:0-Sieg- beim SV Alberweiler den Sprung ins Achtelﬁnale geschafft. Bundesliga-Aufsteiger SV Werder Bremen gewann beim Regionalisten TSV Limmer 6:1 (5:0) und folgt den Münchnerinnen ebenso unter die letzten 16 Teams wie der SC Sand, der beim Regionalligisten 1. FC Riegelsberg gar 13:0 (6:0) siegte. Für eine Über- raschung sorgte Zweitligist Arminia Bielefeld: Die Ost- westfälinnen bezwangen Bundesligist MSV Duisburg 2:1 (0:0). Ansonsten setzten sich aber alle Favoriten durch. Sowohl Pokalverteidiger VfL Wolfsburg als auch der 1. FFC Frankfurt und der Turbine Potsdam konn- ten ihre Partien gewinnen. Die TSG 1899 Hoffenheim siegte 3:1, im Ostduell konnte sich der FF USV Jena gegen den Magdeburger FFC mit 3:0 durchsetzen. Ebenfalls den Schritt ins Achtelﬁnale haben der 1. FC Köln, SV Meppen, BV Cloppenburg, 1. FC Saarbrücken und VfL Sindelﬁngen Ladies gemacht. Auch die Bun- desligisten SGS Essen und SC Freiburg gewannen ihre Partien und stehen im Achtelﬁnale des DFB-Pokals, das am 2. und 3. Dezember stattﬁndet. Ausgelost wird am 29. Oktober im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Z A H L E N & F A K T E N D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 39 R E N D E Z V O U S I N B I E L E F E L D G E G E N F R A N K R E I C H Die Frauen-Nationalmannschaft trägt ihr letztes Länderspiel des Jahres 2017 in Bielefeld aus. Am Freitag, den 24. November 2017 (ab 17:58 Uhr), kommt es in der SchücoArena zum Vergleich mit Frankreich. „Wir freuen uns, dass wir in Bielefeld zu Gast sind, und hoffen bei diesem Spiel gegen einen hochkarätigen Gegner auf eine stimmungsvolle Kulisse. Das ist für uns ein wichtiger Härtetest gegen einen Gegner, der uns einiges abverlangen wird“, so Bundestrainerin Stefﬁ Jones. Tickets für das letzte Heimspiel sind unter tickets.dfb.de erhältlich. 16 Begegnungen gegen Frankreich gab es in der Länderspielgeschichte C H A M P I O N S - L E A G U E - A U S L O S U N G W O L F S B U R G T R I F F T A U F F L O R E N Z Dem VfL Wolfsburg steht eine Dienstreise nach Italien bevor. Im Achtelﬁnale der Champions League trifft der verbleibende deutsche Vertreter auf den AC Florenz aus Italien. Die Hinspiele werden am 8. und 9. November ausgetragen, die Rückspiele eine Woche später am 15. und 16. November. Olympique Lyon um die Spielführerin der DFB-Auswahl Dzsenifer Marozsán erwartet im Achtelﬁnale BIIK Kazygurt (Kasachstan). Anja Mittag vom FC Rosengård trifft auf den FC Chelsea und Pauline Bremer mit Man- chester City auf LSK Kvinner. Das Finale der Königsklasse steigt am 24. Mai 2018 im Walerij-Lobanowskyj-Stadion in Kiew. W O L F S B U R G E R T O R F E S T I VA L I N D E R C H A M P I O N S L E A G U E Nach dem 3:0-Hinspielerfolg gegen Atlé- tico Madrid konnte der VfL Wolfsburg sich im Heimspiel gegen den spanischen Meis- ter mit 12:2 durchsetzen und steht somit im Achtelﬁnale der Women‘s Champions League. Der FC Bayern München konnte zwar das Rückspiel gegen den FC Chelsea mit 2:1 gewinnen, aufgrund der Auswärts- torregel und der 0:1-Hinspielniederlage schied der Vize-Meister dennoch aus. Titel- verteidiger Olympique Lyon um DFB-Spiel- führerin Dzsenifer Marozsán setzte sich mit zwei deutlichen Siegen (5:0 und 9:0) gegen den polnischen Meister KKPK Medyk Konin durch. Manchester City mit Pauline Bremer qualiﬁzierte sich ebenfalls durch zwei Siege (0:3; 3:0) gegen SKN St. Pölten. Anja Mittag musste mit dem FC Rosengård gegen den rumänischen Meister Olimpia Cluj-Napoca antreten und konnte sich mit einem 0:1-Auswärtssieg und einem 4:0-Heimsieg durchsetzen.

40 K I N D E R E C K E D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 PAULE und seine Fußballfreunde paule.dfb.de Die WM im Blick Mit zwei Siegen in Tschechien und im Heimspiel gegen Slowenien hat die Frauen-Nationalmannschaft einen ers- ten wichtigen Schritt in Richtung Welt- meisterschaft 2019 in Frankreich gemacht. Um daran teilnehmen zu dür- fen, müssen sich die Mannschaften vor- her qualiﬁzieren. Dabei muss die Frauen- Nationalmannschaft noch so einige Spiele bestreiten, bis feststeht, ob sie mit zur Weltmeisterschaft fahren kann. Auch in Wiesbaden und Großaspach ﬁn- den diese Spiele statt, das nennt man dann Qualiﬁkation. Lasst uns der Frauen- Nationalmannschaft die Daumen drü- cken, damit wir sie auch 2019 bei der WM bejubeln können. Euer PAULE Torfrau Elf Spielerinnen gehören beim Fußball zu einer Mannschaft. Sie rennen aber nicht einfach alle dem Ball hinterher. Jede hat ihre besondere Auf- gabe im Spiel. In einer Serie stellen wir euch die unterschiedlichen Posi- tionen vor. Diesmal: die Torfrau. Die Torfrau hat in der Mannschaft eine Sonderrolle: Sie ist die Einzige, die den Ball auf dem Spielfeld mit der Hand berühren darf – zumindest in ihrem Strafraum. Damit die Schiedsrichterin klar erkennt, wer die Torfrau einer Mannschaft ist, trägt sie auch ein anderes Trikot als die Feldspiele- rinnen. Sie hat viele Aufgaben. Sie soll nicht nur Schüsse abwehren, die direkt auf ihr Tor kommen. Auch wenn der Ball hoch durch den Strafraum ﬂiegt, versucht die Torfrau oft, den Ball aus der Luft zu holen, etwa bei einer Ecke oder einer Flanke. Mit ihren Pässen und Abwürfen leitet sie häuﬁg schnelle Angriffe ihrer Mannschaft ein. Silke Rottenberg und Nadine Angerer waren ganz berühmte Torfrauen der Frauen-Nationalmannschaft und holten viele Titel. Unsere aktuelle Nummer 1 im Tor ist Almuth Schult vom VfL Wolfsburg. A wie Abseits Abseits ist eine komplexe Regel, aber vereinfacht gesagt: Ein Spielerin steht im Abseits, wenn sie im Moment der Ballab- gabe durch ihre Mitspielerin dem Tor näher steht als die vorletzte Abwehrspielerin der gegnerischen Mannschaft. D wie Dribbeln Dribbeln bedeutet „den Ball führen“. Die Spielerin führt den Ball ganz eng am Fuß, während sie sich über das Spielfeld bewegt. E wie Elfmeter Der Elfmeterpunkt ist ein fester Punkt im Straf- raum. Die Schiedsrichterin pfeift Elfmeter, wenn eine Spielerin im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand berührt oder eine Spielerin der gegnerischen Mannschaft foult. Die Schützin darf aus elf Metern Entfernung direkt aufs Tor schießen. Zwischen ihr und dem Tor steht nur die Torfrau der gegnerischen Mannschaft. G wie Gelbe Karte Mit der Gelben Karte ver- warnt die Schiedsrichterin eine Spielerin, zum Beispiel nach einem Foul. H wie Halbzeit Ein reguläres Fußballspiel dauert 90 Minuten. Nach der Hälfte der Spielzeit (45 Minuten) haben die Spielerinnen eine Viertel- stunde Pause: die Halbzeit. Paule Winnie Wieslinger Franziska „Franzi“ Fux Henri Hüpfer Emil Erdreich Katy Karniggl Benni Bellinger

Das große Fußball-ABC 41 Abseits, Kopfball oder Zweikampf – wir erklären euch die wichtigsten Begriffe aus dem Fußball. B wie Ballannahme Bei der Ballannahme muss die Spielerin den Ball unter Kontrolle bringen. Das darf sie mit jedem Körperteil tun – nur nicht mit den Armen und Händen. Ups … meine zwei Lieblings- buchstaben fehlen ja noch: X – wie x-facher Fußballspaß und Y – wie Yippie! Weil Fußball einfach das Größte ist! C wie Coach Ein anderes Wort für die Trainerin einer Mannschaft. F wie Foul Die Schiedsrichterin pfeift ein Foul, wenn eine Spielerin sich gegenüber einer Gegenspielerin unfair oder unsportlich verhält und gegen die Regeln verstößt. I wie Indirekt/direkt Die Schiedsrichterin kann einen direkten oder einen indirekten Freistoß geben. Das hängt vom Regelverstoß ab. Bei einem direkten Freistoß darf die Spielerin den Ball direkt aufs Tor schießen. Trifft sie, wird das als Tor gewertet. Wenn ein indirekter Freistoß in das gegnerische Tor geschossen wird, zählt er nur dann als Treffer, wenn nach der Freistoß- schützin noch eine weitere Spielerin am Ball war. M wie Mauer Wenn die angreifende Mannschaft einen Freistoß in Tornähe hat, stellen sich häufig einige Spielerinnen des abwehrenden Teams nebeneinander auf. Diese Form der Verteidigung wird Mauer genannt. Ziel ist es, den Ball zu blocken und die gefährliche Situation dadurch zu entschärfen. N wie Nachspielzeit Gab es in einem Spiel viele Unterbrechungen (z. B. wegen eines Fouls oder einer Aus- wechslung), kann die Schieds- richterin die „verlorene“ Zeit nachspielen lassen. Ein Fuß- ballspiel endet also nicht automatisch nach 90 Minuten. O wie Ofﬁzielle Helfer und Helferinnen, die gebraucht werden, damit ein Fußballspiel stattfinden kann. Dazu zählen zum Beispiel die Schiedsrichterinnen, Ordner und Ordnerinnen und Kassie- rer und Kassiererinnen. P wie Pass Bei einem Pass spielt die Spielerin einer Mitspielerin den Ball zu. Es gibt verschie- dene Passarten, z. B. den Flachpass oder den Steilpass. Q wie Qualiﬁkation In der Qualifikation spielen Mannschaften um die Teilnahme an einem Turnier. R wie Rote Karte Die Rote Karte ist die höchste Strafe, die die Schiedsrichterin einer Spielerin geben kann. Die Spielerin muss sofort den Platz verlassen. Die Trainerin darf keine andere Spielerin für sie einwechseln. S wie Schwalbe Eine Spielerin lässt sich im Zweikampf fallen, um ein Foulspiel vorzutäuschen und von der Schiedsrichterin einen Freistoß zugesprochen zu bekommen. T wie Tunneln Eine Spielerin tun- nelt eine Gegen- spielerin, indem sie den Ball durch ihre Beine schießt. U wie Umspielen Die Spielerin spielt den Ball möglichst geschickt um eine Spielerin der gegneri- schen Mannschaft herum. W wie Weltmeisterschaft Größter und wichtigster Wett- bewerb im Fußball, der alle vier Jahre stattfindet. L wie Latte Ein Fußballtor besteht aus einer (Quer-)Latte, zwei senkrecht aufgestellten Pfosten und einem Netz. J wie Juniorinnen Im Jugendfußball werden die Kinder nach Altersklassen einge- teilt, damit die Wettbewerbe aus- geglichen sind: F-Juniorinnen sind Spielerinnen, die im Kalen- derjahr, in dem das Spieljahr beginnt, sieben oder acht Jahre alt sind oder werden. K wie Kopfball Bei einem Kopfball spielt die Spielerin den Ball mit der Stirn. V wie Verlängerung Wenn es bei einem Spiel nach der offiziellen Spielzeit unentschieden steht, aber eine siegreiche Mannschaft bestimmt werden muss (z. B. in den Platzierungsspielen bei einer EM oder WM), geht das Spiel in die Verlängerung. Die Mannschaften spielen dann noch zweimal 15 Minuten gegeneinander. Steht es danach immer noch unentschieden, werden die Siegerinnen im Elfmeterschießen bestimmt. Z wie Zweikampf Eine Spielerin kämpft mit einer Spielerin der gegnerischen Mannschaft um den Ballbesitz. Die eine Spielerin möchte den Ball behaupten, die andere möchte ihn erobern.

42 V O R S C H A U _ I M P R E S S U M D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 2 4 . 1 0 . 2 0 17 D E U T S C H L A N D – F Ä R Ö E R W M - Q UA L I F I K AT I O N I M P R E S S U M D F B - A R E N A 0 4 | 2 0 1 7 Herausgeber: Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de Chefredakteur/verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker Koordination/Konzeption: Annette Seitz Mitarbeiter in dieser Ausgabe: Thomas Dohren, Matthias Gast, Rainer Hennies, Jan Hongsermeier, Nele Hüpper, Gunnar Meggers, Gereon Tönnihsen, Andreas Werner, Sven Winterschladen Bildernachweis: Getty Images, imago, dpa Layout, technische Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigenverwaltung: Ruschke und Partner, Feldbergstraße 57, 61440 Oberursel, Telefon 06171/693-0, www.ruschkeundpartner.de Das DFB-arena wird auf zertiﬁziertem Papier gedruckt. PEFC steht für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozial verträglichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder. PEFC zerti- ﬁziert auch die Produktkette von der Waldstraße bis zum Endver- braucher. Der Endkunde erhält somit garantiert ein Holzprodukt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Forstbetrieben. W M - Q UA L I F I K AT I O N 24.10.2017, 16:10 Uhr 07.04.2018 10.04.2018 01.09.2018 04.09.2018 L Ä N D E R S P I E L Deutschland – Färöer Deutschland – Tschechische Republik Slowenien – Deutschland Island – Deutschland Färöer – Deutschland Großaspach 24.11.2017, 17:58 Uhr Deutschland – Frankreich Bielefeld T I C K E T- S E R V I C E F Ü R D I E F A N S Der Kartenverkauf für alle Heimländerspiele der Frauen-Nationalmann- schaft wird im Online-Verfahren über tickets.dfb.de abgewickelt. Die Ticket-Hotline lautet 069/65008500 (Verbindungskosten sind abhängig vom Telefonanbieter). Selbstverständlich sind die Karten auch in den regional angekündigten Vorverkaufsstellen erhältlich.

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DFB-ARENA 04-2017

Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer

Inhalt

WM-Qualifikation: Auftakt in Bildern

Das sind die Aufgebote

Vorschau

Die Frauen von der Insel

Simone Laudehr zum 100. Mal

Danke, Anja Mittag!

Teamplayerin Svenja Huth

Macht auf sich aufmerksam: Kathrin Hendrich

Neue Philosophie beim 1. FFC Frankfurt

Fan-tastic Moment mit der Nationalmannschaft

Auf einen Blick

Erfolg durch Basisarbeit

Fußball-ABC

Länderspiel-Termine