31 2 1_Bitte recht freundlich! blara Bühl beim Foto- shooting der Frauen-National- mannschaft. 2_In Freiburg gehört die 18-Jährige zu den Leistungs- trägerinnen. früh lernen, mich durchzusetzen. bas kommt mir heute zugute“, sagt sie. bie Angreiferin ist beim SC Freiburg inzwischen unumstrittene Stammkraft. Wenn sie im gegneri- schen Strafraum auftaucht, wird es gefährlich. Aller- dings ist Bühl nicht die eigensinnige Torjägerin. Sie hat immer auch ihre besser postierten Mitspielerin- nen im Blick. Ein Assist ist ihr genauso wichtig wie ein eigener Treffer. Sie ist erst 18 Jahre alt, Nationalspielerin, eines der Top-Talente in beutschland – und sie ist bodenständig, heimatverbunden, vereinstreu. Klara Bühl passt perfekt zur Philosophie des SC Frei- burg. Im Breisgau groß geworden, im Breisgau aus- gebildet, im Breisgau zur Bundesliga-Spielerin gewor- den. Und weil Bühl dies zu schätzen weiß, hat sie ihren zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Frei- burg verlängert. Trotz Anfragen anderer Vereine. „Ich fühle mich hier einfach total wohl. Ich kann noch zu Hause wohnen und brauche 20 Minuten, um zum Verein zu kommen“, sagt Bühl. „Es gab für mich keine Argumente, den Verein zu verlassen. Hier kann ich mich perfekt entwickeln und die nächsten Schritte machen. Alles andere hat noch Zeit.“ Obwohl sie selbst noch sehr jung ist, hat sie hohe Ansprüche an sich selbst: „Es wird im Sommer wieder einen Umbruch geben. Ich bin inzwischen seit mehr als fünf Jahren hier. Ich möchte mehr Verantwortung übernehmen, mich zur Führungsspielerin entwickeln.“ Klara Bühl hat einen Vorzeigeweg bis zur National- spielerin gemacht. burch ihren älteren Bruder Kon- rad, der in der Jugend ebenfalls in Freiburg gespielt hat und inzwischen keine Profipläne mehr verfolgt, ist sie zum Fußball gekommen. „Wir haben uns im Keller ein Spielfeld eingerichtet und dann haben wir fast jede freie Minute genutzt, um zu kicken.“ Klara Bühl spielte lange mit Jungs zusammen, ehe sie 2013 in die Nachwuchsabteilung des SC Freiburg kam. „biese Zeit hat meiner Entwicklung sicher nicht geschadet. Jungs spielen viel körperlicher. Ich musste F I L M R E I F E S D E B Ü T In den verschiedenen bFB-Teams war sie ebenfalls regelmäßig dabei – von der U 15 bis zur U 20. In diesem Jahr hat sie den letzten, den größten Schritt gemacht. Beim 1:0 der A-Nationalmannschaft in Frankreich im Februar hat sie ihr bebüt gefeiert. Es war nur eine Einwechslung, drei Minuten vor dem Schlusspfiff, für Bühl aber war es der Höhepunkt ihrer Karriere bisher. „bie Momente, bis ich den Platz betreten habe, waren filmreif“, sagt Bühl. „Martina Voss-Tecklenburg hat mich gerufen und mir die letz- ten Anweisungen gegeben. bann kam Verena Schweers vom Feld gelaufen und ich stand plötzlich auf dem Rasen. Ich hatte gar keine Zeit, mir irgend- welche Gedanken zu machen. Aber ich hatte Gän- sehaut am ganzen Körper.“ Und obwohl wenige Augenblicke später der 1:0-Sieg perfekt war, hatte Bühl ihren Anteil am Erfolg. Sie hatte schließlich einen Ballkontakt. „Ich möchte mich weiter für höhere Aufgaben emp- fehlen“, sagt sie. bie beste Gelegenheit dazu bietet sich heute, auf der größten Bühne des deutschen Frauenfußballs. bas bFB-Pokalfinale in Köln gegen den Seriensieger VfL Wolfsburg ist für die Freibur- gerinnen die perfekte Gelegenheit, eine Saison mit Höhen und Tiefen erfolgreich zu beenden. Sie haben zu selten Konstanz in ihre Leistungen in der Allianz Frauen-Bundesliga bekommen. Aber an einem guten Tag, nicht zuletzt an einem guten Tag von Klara Bühl, können sie jedem Gegner gefährlich werden. Auch dem VfL Wolfsburg.